Hallo zusammen,
es ist jetzt über 1 Jahr her, das ich das letzte mal geschrieben habe. Der Grund dafür: es geht mir mittlerweile echt gut. Okay, was Sport, Radeln und bei Umzügen mithelfen anbelangt halte ich mich zurück - aber Sex macht wieder Spaß. Mit der Zwangsentschleunigung durch Corona bin ich auf die Idee gekommen, einen kleinen Erfahrungsbericht zu schreiben. Was hat mir geholfen und was mache ich, dass es so bleibt. Das ganze soll explizit keinen Aufforderungscharakter haben, was mir gut tut muss dir nicht gut tun! Ich habe negative Erfahrungen gemacht mit Dingen, die anderen hier geholfen haben (z.B. Reizstrom). Weiterhin habe ich Erfahrungen gemacht, die ich direkt im Anschluss negativ eingeordnet habe, bei denen ich aber heute zweifle. Vielleicht war die Physiotheraphie, trotz massiver Erstverschlimmerung, auf Lange Sicht gut? Das ist das Problem wenn man viel parallel und hintereinander ausprobiert. Deswegen beschreibe im Folgenden nur jene Dinge, die ich mit einer sofortigen oder sehr schnellen Verbesserung meiner Symptome verknüpfe. Meine (damaligen) Symptome umfassten Rückenschmerzen im unteren Rücken, öfter mal Hexenschüsse, Druckgefühl im Hoden (vornehmlich einseitig), häufiger Harndrang (ohne wirklich zu müssen), stechende Schmerzen in der Eichel; am schlimmsten war ein konstantes Brennen vergleichbar mit einer Blasenentzündung und die begleitende Depression. Das ganze ging in der Rückschau sehr schleichend los, mit ein paar Nebenhodenentzündungs-Diagnosen. Ich vermute heute, dass das erste Symptome waren. Als es anfängt richtig reinzuhauen war ich 28 und ansonsten gesund. Ih hatte in dem darauf folgenden Prozess auch keine invasiven Eingriffe und bin über die Entscheidung alles dahingehende abzulehnen heute sehr froh. Zum jeweiligen Zeitpunkt habe ich natürlich sehr mit mir gehadert. Genug Vorrede, los gehts:
Getting better:
1) Nicht mehr kiffen.
Ich denke anderen kann Cannabis durchaus helfen. Bei mir hatte es jedoch den Effekt, dass ich mich sehr auf meine Schmerzen fokussiert habe.
2) Ein gutes Sitzkissen.
Mein Favorit, nachdem ich verschiedene ausprobiert habe ist ein Salosan Kissen von Amazon. Das genaue Angebot gibt es nicht mehr. https://www.amazon.de/Salosan-Sitzkisse ... B01GZAF4RM Das scheint mir identisch.
Edit/ Fast vergessen: Einen aufblasbaren Donut für lange Zugfahrten habe ich auch und benutze ihn teilweise heute noch.
2) Beckenbodenmassage
Durch das EBZ in Köln habe ich ein Rezept für die entsprechende Physiotherapie bekommen. Das war ein absoluter Durchbruch, nach der ersten Sitzung ging es mir schon deutlich besser!
3) Progressive Muskelentspannung
Zu PME gibt es an jeder Volkshochschule einen Kurs. Zu Hause nutze ich auch gerne dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=E81V52M ... L&index=12 Unbedingt ausprobieren: schadet garantiert nix und wenn es klappt ist es DER SHIT!
4) MÄßIGER Kratomkonsum
Kratom ist ein Baum dessen Blätter opioide Wirkung haben. Ich habe meine Schmerzmittel durch Kratomtee ersetzt (2-3 Telöffel zerkleinerte Blätter in einem Filter in kochendes Wasser mit einem großzügigem Spritzer Zitrone - die pulverisierten Blätter nutze ich nicht). Mit Kratom hatte ich meine erste 'Duchbruchserfahrung' - nach langer Zeit spüren, dass mein Körper auch nicht schmerzen kann. Das konnte bis dahin kein Schmerzmittel wirklich leisten und ich war kurz vor Beginn meiner Schmerztherapie mit Gabapentin (oder Lyrika - das weiß ich gar nicht mehr so genau). Mit Kratom hatte ich keinerlei unerwünschte Nebenwirkungen. Ich habe es aber maximal alle 3-4 Tage genommen und nicht öfter. Heute nehme ich es vielleicht 1 mal im Monat, weil ich den Effekt sehr schön finde - insbesondere kombiniert mit progressiver Muskelentspannung. Das Buch "Kratom - Ethnobotanik, Anwendung, Kultur" finde ich sehr informativ und gut recherchiert.
5) Spazieren gehen!
Bedingt durch Schmerzen und Depression hatte ich den Impuls mich ins Bett zurückzuziehen. Dabei ist liegen auf Dauer für den Rücken auch scheiße.
Staying Better:
1) Die Therme
Leider habe ich keine Badewanne, ansonsten würde ich die eher die benutzen. Aber man muß mit dem arbeiten, was man hat. Normalerweise bin ich alle ein bis zwei Monate in der Therme. Aktuell ist das natürlich schwierig
2) Dehnübungen + Blackroll
Nachdem die Dauerschmerzen weg waren, brauchte ich erst etwas um mich wieder zu trauen mit meinem Körper zu arbeiten. Die Dehnübungen aus Amy Steins Buch finde ich sehr angenehm. Vor der Physiotherapie hatte ich nicht den Eindruck, dass die was bringen - das hat sich mittlerweile geändert. Ich nutze inzwischen auch verschiedene Blackroll Produkte zur Selbstmassage. Eine große Rolle für die Gesäß- und Oberschenkelmuskulatur, eine Doppelkugel für die Muskulatur entlang der Wirbelsäule und eine Kugel für die Schulterblätter. Insbesondere die Doppelkugel hilft immens bei meinen Hexenschüssen. Die kommen immer noch so ca. alle halbe Jahre, jedoch spüre ich mittlerweile den Anfang der Verkrampfung. Das ist schwierig zu beschreiben, aber ich stehe in der früh auf und es fühlt sich einfach nicht richtig an. Mit der Selbstmassage ersticke ich das dann im Keim.
3) Leichter Sport
Hier bin ich mit Rückenschwimmen gut gefahren. Wer kraulen kann - das ist vermutlich auch gut. Reines Brustschwimmen im 'Oma'-Stil ging mir zu sehr auf den Rücken. Seit die Schwimmbäder zu haben suche ich auf Youtube nach "Low Impact workout". Die empfinde ich mit anschließender Dehnung und Blackroll Seassion als sehr angenehm.
Getting better and staying better (deutsch)
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- Joined: Fri Feb 08, 2019 7:15 pm
Re: Getting better and staying better (deutsch)
Moin, schön zu hören, dass es dir besser geht und vielen dank für deinen Bericht. Hier ist ja leider sonst nicht so viel los. Ich mache es ähnlich wie du und komme mal besser und mal schlechter klar. Beiträge wie deiner motivieren aber ungemein.
Viele Grüße und gute Besserung weiterhin.
Viele Grüße und gute Besserung weiterhin.